Die Tech-Milliardäre zeigen Präsenz in der Hauptstadt. Nun hat auch Mark Zuckerberg sich für 23 Millionen US-Dollar ein Haus in Washington gekauft. Er zahlte bar. Was der Architekt des Hauses zum Anwesen sagt?
Lange spekulierten nicht nur die Nachbarn, sondern halb Washington, wer der Käufer sein könnte, der im gehobenen Washingtoner Viertel Woodland Normanstone 23 Millionen Dollar in bar für eine 1380 Quadratmeter große Villa bezahlte, die aus drei Gebäuden besteht, die durch erhöhte Glasstege miteinander verbunden sind. Auch über einen Swimming Pool verfügt das Haus. Der Verkauf war der drittteuerste in der Geschichte der Stadt und verlief unter strenger Geheimhaltung. Kurz nach dem Abschluss des Deals Anfang März wurden Bilder des Hauses auf Google Maps verpixelt.
Nun betätigte ein Sprecher von Meta gegenüber dem WELT-Partnermedium „Politico“, was sich in der amerikanischen Hauptstadt bereits herumgesprochen hatte: „Mark und Priscilla (Chan, Zuckerbergs Frau, Anm. d. Red.) haben ein Haus in DC gekauft, wodurch Mark mehr Zeit dort verbringen kann, um hier für Meta seine politische Arbeit fortzusetzen, die in Zusammenhang mit der Technologieführerschaft steht.“
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Robert Gurney, der Architekt, hatte das Haus ursprünglich für ein Paar mit Kindern entworfen, das häufig Spenden-Events veranstaltet: ein äußerlich betont traditionelles Haus mit Spitzdach und Rotklinkern. „Es ist ein recht gehobenes Viertel, und die Gebäude sind größtenteils sehr traditionell“, sagte Gurney zu „Politico“. „Deshalb haben wir versucht, die Elemente der traditionellen Architektur aufzugreifen, die bei vielen Häusern in der Gegend verwendet wird.“ Die Glasverbindungen gäben dem Ganzen „einen kleinen Twist“, der die Modernität betone. Besonders wichtig, erzählt der Architekt, seien den ursprünglichen Bauherren die Sicherheit gewesen. Ein 3,6 Meter hoher Eisenzaun umgibt daher das Grundstück, hohe Tore führen zum Parkplatz. Seine Kunden hätten sich bei der Planung überlegt, dass sich dadurch das Haus „leicht zu einer Botschafterresidenz machen lasse oder einem Ort für jemanden mit hohem Sicherheitsbedürfnis.“ Wie eben Mark Zuckerberg. Dessen neues Haus ist übrigens nur 10 Minuten entfernt vom Weißen Haus. In der Rushhour kann die Fahrt bis zu 17 Minuten dauern, wie die „New York Times“ nun vorrechnete.

Außenansicht des Hauses, welches Meta-CEO Mark Zuckerberg gerade kaufte. Entworfen wurde es von dem Architekten Robert GurneyQuelle: REUTERS/Jonathan Ernst
Warum es nun auch Zuckerberg nach D.C. ziehe, der keinerlei persönliche Bindungen nach Washington habe? Und er dann gleich eines der teuersten Häuser erstehe, die jemals in der Stadt verkauft wurden? Tom Daley, ein langjähriger Veteran des Washingtoner Luxusimmobilienmarkts, sagte zu „Politico“: Das neu entdeckte Interesse an Washington sei ein Zeichen, dass auch die Tech-Milliardäre aus dem Silicon Valley verstanden hätten, dass man das Herz der Regierung nur erreiche, wenn man auch persönliche Präsenz vor Ort zeige. „Es ist die ultimative Verbeugung vor dem Mann im Weißen Haus. Für mich erinnert es ein wenig an die Zeit, als das Trump Hotel noch das Trump Hotel war. Er bemerkte, wer da ist. Es ist eine einfache Art zu sagen: ‚Hey, wir sind dabei. Hier sind wir.‘ Ich bin sicher, der Präsident empfindet es als das ultimative Kompliment“
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Amazon-Gründer Jeff Bezos, dem auch die „Washington Post“ gehört, hatte sich bereits 2016, zu Beginn der ersten Amtszeit Trumps, für 23 Millionen Dollar eine Immobilie im Wohnviertel Kalorama gekauft, 2021 zahlte Paypal-Mitbegründer Peter Thiel 13 Millionen Dollar für eine Villa im Beaux-Arts-Stil gleich um die Ecke von Zuckerbergs neuem Haus. Er befindet sich also, wie könnte es auch anders sein, in bester Gesellschaft.