Aktien von Rheinmetall, thyssenkrupp & HENSOLDT beflügelt – Bundeswehr-Budget steigt
In Deutschland kommt eine neue Regierung auf den Weg. Zu den vielen geplanten Reformen gehört auch eine Verbesserung des Planungs- und Beschaffungswesens im Bereich Verteidigung. Die entsprechenden Aktien reagieren mit einem freudigen Kurssprung.
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• Künftige Regierung Deutschlands will Einsatzbereitschaft der Streitkräfte erhöhen
• Verteidigungsindustrie soll gestärkt werden
• Rüstungstitel bei Anlegern gefragt
Gut sechs Wochen nach der Bundestagswahl haben CDU, CSU und SPD ihre Verhandlungen über die Bildung einer neuen Regierung abgeschlossen und sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Im Bereich Verteidigung sind demnach grosse Umwälzungen geplant, so soll etwa ein „neuer attraktiver Wehrdienst, der zunächst auf Freiwilligkeit basiert“ und sich damit am schwedischen Wehrdienstmodell orientiert, eingeführt werden, womit quasi die Haltung des bisherigen und vermutlich auch künftigen Verteidigungsministers Boris Pistorius (SPD) übernommen wurde.
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Beschleunigte Beschaffungen für die Streitkräfte
Neben diesem neuen Wehrdienst hat man sich aber auch darauf verständigt, die Verteidigungsausgaben „deutlich und stringent“ zu steigern sowie die Beschaffungen für die Streitkräfte zu beschleunigen. „Das Planungs- und das Beschaffungswesen wird reformiert. Für einzelne Grossprojekte, aber auch für Zukunftstechnologiebereiche, die einer hohen Innovationsdynamik unterliegen, werden wir neue Realisierungswege implementieren“ heisst es im Koalitionsvertrag. Und weiter: „Wir werden das Verfahren der Parlamentsbeteiligung in Beschaffungsfragen beschleunigen“. Dazu soll die Höhe des Schwellenwertes für Beschaffungsvorlagen erhöht werden, denn bisher muss der Bundestag schon bei Projekten im Umfang von mehr als 25 Millionen Euro beteiligt werden.
Mehr neue Militärtechnik
Konkret soll etwa die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands im Weltraum entschlossen und zügig ausgebaut werden. Ganz grundsätzlich sollen Zukunftstechnologien stärker gefördert und in der Bundeswehr eingeführt werden. „Dies gilt insbesondere für die Bereiche: Satellitensysteme, Künstliche Intelligenz, unbemannte (auch kampffähige) Systeme, Elektronischer Kampf, Cyber, Software Defined Defense und Cloud-Anwendungen sowie Hyperschallsysteme. Hierzu ist auch ein vereinfachter Zugang und vertiefter Austausch mit Forschungseinrichtungen, dem akademischen Umfeld, Start-Ups und Industrie notwendig.“
Stärkung der Verteidigungsindustrie
Entsprechend grosse Aufmerksamkeit sollen die Rüstungsunternehmen erfahren: „Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie einschliesslich des wehrtechnischen Mittelstandes ist durch langfristig planbare Beauftragungen und vereinfachten Kapitalzugang zu stärken. Wir schaffen hierzu resilientere Lieferketten“, ist im Koalitionsvertrag zu lesen.
So reagieren die Rüstungsaktien
Diese Pläne wurden vom Anlegern im Rüstungssektor begeistert aufgenommen. So gewinnt die Rheinmetall-Aktie im XETRA-Handel zeitweise 1,49 Prozent auf 1’326,00 Euro. Aktien von RENK ziehen daneben um kräftige 3,29 Prozent auf 45,47 Euro an, während HENSOLDT um 1,67 Prozent auf 60,95 Euro klettern und thyssenkrupp zwischenzeitlich 1,60 Prozent höher bei 8,79 Euro stehen.