München oder Madrid? Hauptsache Sand. Nach den grandiosen BMW Open erstmals im 500er-Gewand geht es nun in die Zauberkiste Madrids, in die Caja Magica.
Alexander Zverev kommt mit seinem 24. Titel und neuem Schwung im Gepäck in die spanische Hauptstadt. Nun geht es rein in die ganz heiße Phase der Sandplatzsaison. Hier kommt unser Sky Check-up zum Masters in Madrid mit unseren Kommentatoren Nicky Geuer, Stefan Hempel, Andreas Thies und Paul Häuser.
Alexander Zverev – Update:
Stefan Hempel: “Was für eine Woche für Alexander Zverev in München. Am Ende gibt es den Titel an seinem Geburtstag. Die Nummer zwei der Welt spürt sich wieder. Den Turniersieg in München bei den BMW Open hat er dringend gebraucht. Bei diesem Turnier konnte Zverev seinen zuletzt gebeutelten Selbstvertrauensspeicher wieder prächtig auffüllen. Gute Auslosung, etwas Matchglück und am Ende die Bestleistung im Finale gegen Ben Shelton.
Der Schlüssel zum Titel war die Partie gegen Tallon Griekspoor, als ihm die deutschen Fans in einer sehr komplizierten Partie den entscheidenden Support geliefert haben, um ein schon verloren geglaubtes Match noch zu drehen. Mit dieser Energie ist ihm jetzt wieder einiges zuzutrauen. In Madrid ist der gebürtige Hamburger in Abwesenheit von Jannik Sinner wieder topgesetzt und hat in Runde eins ein Freilos. Dann wartet der Sieger des spanischen Duells Roberto Bautista-Agut gegen Jaume Munar auf Zverev.”
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Standort nicht unterst
avoritencheck Herren:
Andreas Thies: “Nummer 1: Carlos Alcaraz.
Alcaraz hat sich im Finale in Barcelona gegen Holger Rune an den Adduktoren verletzt. Zu diesem Zeitpunkt ist unbekannt, ob ihn diese Verletzung einschränkt. Ist er fit, ist er wohl der Topfavorit. Die Bedingungen in der Caja Magica liegen ihm, er spielt vor heimischem Publikum. Er hat dieses Turnier schon zwei Mal gewonnen. Die Auslosung hält nicht die großen Stolpersteine bereit. Für mich steht fest: Wer dieses Turnier gewinnen will, muss an Alcaraz vorbei.
Nummer 2: Alexander Zverev.
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Welch Unterschied eine gute Woche für das Selbstvertrauen eines Spielers machen kann, hat man in der Woche vor Ostern bei Alexander Zverev gesehen. Die BMW Open in München gerieten zu einer Wellness-Woche für den Hamburger, der ein enges Match gegen Angstgegner Tallon Griekspoor für sich entschied und dann im Finale sein bestes Tennis spielte. Für Zverev ging auch in den letzten Jahren viel über das Selbstvertrauen. Seine Auslosung ist knifflig. Es könnten Gegner wie Francisco Cerundolo oder Arthur Fils warten, die ihm in der Vergangenheit Kopfschmerzen bereiteten. Doch wenn sein Aufschlag wieder so funktioniert wie in der bayrischen Landeshauptstadt, steht einem erfolgreichen Turnier nichts im Weg.
Nummer 3: Novak Djokovic.
Die Niederlage in Monte Carlo gegen Alejandro Tabilo bleibt rätselhaft. Fast teilnahmslos spielte Djokovic seinen Stiefel runter, machte zwischendurch den Eindruck, das Interesse an diesem Match verloren zu haben. Niemand weiß, wie gut die Form des Serben ist. Doch er hat in den 20 Jahren seiner Karriere gezeigt, dass er aus dem Stand in der Lage ist, unwiderstehliches Tennis zu zeigen. Die Zweifel an seiner Form bleiben, doch in der derzeitigen Situation im Herrentennis, in der an jedem Tag jeder Spieler jeden schlagen kann, ist Djokovic für mich noch die sicherste Wette auf einen langen Verbleib im Turnier.”
Jan-Lennard Struff und Daniel Altmaier:
Paul Häuser: “Jan-Lennard Struff muss die klaren Pleiten gegen Francisco Cerundolo in München und gegen Valentin Vacherot in Monte Carlo aus dem Kopf bekommen. Seine Negativsträhne hat sich zuletzt zu sehr festgebissen. Struff ist mittlerweile auf Rang 79 der Weltrangliste abgerutscht. Der 34-Jährige braucht dringend Siege und frisches Selbstvertrauen. Da könnte ihm Daniel Altmaier einiges abgeben. Für den 26-Jährigen geht es nach oben im Ranking. Er ist auf Platz 67 und damit auch die neue deutsche Nummer zwei. In Madrid soll es nach überstandener Quali weiter gehen mit der fleißigen Punktejagd und dann schon bald Richtung Top 50.”
Dark Horses – Players to watch:
Nicky Geuer: Sebastian Korda
Stefan Hempel: Gael Monfils
Andreas Thies: Gael Monfils
Paul Häuser: Joao Fonseca
Favoritencheck Damen:
Nicky Geuer und Paul Häuser: “Nummer 1: Iga Swiatek.
Wir sind nun im wichtigsten Part der Saison für Iga Swiatek. Bei den French Open winkt bereits Titel Nummer fünf für die Polin. Vorher gilt es auch die Turniersiege in Madrid und Rom zu verteidigen. Bei beiden Mastersturnieren schlug Swiatek letztes Jahr ihre große Konkurrentin Aryna Sabalenka. Die hat aktuell zwar noch immer einen gewaltigen Vorsprung auf Swiatek in der Weltrangliste, doch auf Sand will nun Swiatek ihre alte Vormachtstellung wieder behaupten.
Nummer 2: Aryna Sabalenka.
Madrid bietet das schnellste Sandplatzturnier auf der Tour. Perfekt für Aryna Sabalenka. Sie hat dieses Turnier bereits zwei Mal gewonnen und verlor letztes Jahr nur ganz knapp mit 7:9 im Tiebreak des dritten Satzes gegen Iga Swiatek. Die Finalniederlage in Stuttgart gegen Jelena Ostapenko wird Sabalenka nun noch zusätzlich anstacheln.
Nummer 3: Mirra Andreeva.
Die Turniersiege in Dubai und Indian Wells haben Mirra Andreeva in die erste Reihe katapultiert. Sie kann bereits mit 17 Jahren alle Topspielerinnen schlagen und das auch auf allen Belägen. Ihr spielt passt auch ganz wunderbar für den Sand und sie war bereits letztes Jahr im Halbfinale der French Open. Deshalb ist ihr diese Saison mit den Erfolgen aus Dubai und Indian Wells im Rücken sogar noch mehr zuzutrauen.”
Die deutschen Damen:
Andreas Thies: “Eva Lys ist die einzige deutsche Spielerin im Hauptfeld der Mutua Madrid Open. Dies ist eine Premiere für die 23-jährige. Noch nie stand sie direkt im Hauptfeld eines WTA1000, musste bisher immer durch die Qualifikation. Sie muss sich auf dieser Bühne noch akklimatisieren, auch wenn sie schon im Achtelfinale der Australian Open stand. In der ersten Runde trifft sie auf eine Qualifikantin. Das könnte zum Beispiel Megatalent Tyra Grant sein. Oder vielleicht Jule Niemeier, die sich noch qualifizieren könnte. Sollte sie diese Runde überstehen, wartet mit Jessica Pegula eine sehr große Aufgabe. Die zweite Runde wäre ein Erfolg. Tatjana Maria und Laura Siegemund sind in der ersten Runde der Qualifikation ausgeschieden.”