Mann wollte von Arizona nach Los Angeles fliegen. Der Weg zum Flughafen wurde zum größeren Hindernis: Sein autonom fahrendes Taxi drehte plötzlich Kreise auf dem Parkplatz. Der Hersteller will das Problem gelöst haben.Selbstfahrendes Auto dreht mehrere Runden vor Flughafen – und lässt Fahrgast nicht aussteigen
Auf dem Weg zum Flughafen auf den letzten Drücker ins Taxi springen: Das haben so einige Reisende schon erlebt. Was aber, wenn das Taxi ein selbstfahrendes Auto ist? Und vor dem Flughafen mehrere Runden dreht. Und den Fahrgast nicht aussteigen lässt. So ist es nun Mike Johns passiert, der von Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona in seine Heimat Los Angeles fliegen wollte.
Johns postete auf der Plattform LinkedIn vor drei Wochen ein Video seiner Irrfahrt. »Mein Montag war in Ordnung, bis ich in eines der ›menschenlosen‹ Autos von Waymo einstieg. Ich steige ein, schnalle mich an (Sicherheit geht vor) und die Saga beginnt«, schreibt er dort. In dem Video ist zu sehen, wie Johns auf der Rückbank des Wagens sitzt, der auf einem Parkplatz mehrere Kreise fährt. »Warum fährt dieses Ding Kreise? Mir wird schwindelig«, sagt Johns. Dann spricht er offenbar mit dem Kundenservice von Waymo. »Wurde es gehackt?«, fragt Johns: »Ich fühle mich wie in einem Film. Erlaubt sich jemand einen Spaß mit mir? Ich muss einen Flug erwischen.« Der Kundenservice entschuldigt sich mehrfach und verspricht Hilfe. Johns sagt: »Das ist verrückt.«
Der US-Sender CBS berichtet, nach einigen Minuten habe der Kundenservice das Auto gestoppt. Johns habe seinen Flug nach Los Angeles noch erwischt.
»Es ist einfach, wieder einmal, ein Fall der heutigen digitalen Welt«, zitiert CBS Johns, der dem Bericht zufolge selbst in der Techindustrie arbeitet. Das selbstfahrende Auto sei offensichtlich ein unausgereiftes Produkt. Man kümmere sich nicht um die Bedürfnisse der Kunden. Seit Wochen wartet er nach eigener Aussage auf eine Reaktion des Unternehmens. Er wirft Waymo fehlende Menschlichkeit vor, nicht nur in den Autos.
Waymo teilt laut CBS mit, Johns’ Ankunft am Flughafen habe sich durch
die Kreise auf dem Parkplatz um etwas mehr als fünf Minuten verzögert.
Die Fahrt sei ihm nicht in Rechnung gestellt worden. Das
»Looping-Problem« sei durch ein Softwareupdate behoben worden. Man habe
versucht, Johns zu erreichen, ohne Erfolg.