Die Ankündigung von Importzöllen auf Pharmaprodukte und Gerüchte über Notverkäufe von US-Treasuries bei japanischen Banken belasten den Schweizer Pharma- und Finanzsektor erheblich.
Die Verschnaufpause war von nur sehr kurzer Dauer. Nachdem die US-Börsen am gestrigen Dienstag die Gewinne nicht weiter ausbauen konnten und erneut tiefrot aus dem Handel gingen, starteten auch die europäischen Börsen im Minus.
Kurz nach Handelsbeginn notiert der Swiss Market Index über 3 Prozent im Minus, während der Stoxx 600 2,5 Prozent abgibt. Allerdings schwanken die Märkte in den ersten Minuten sehr stark – die bisherige Marktvolatilität geht damit in die nächste Runde.
Zu den grössten bisherigen Tagesverlieren an der Schweizer Börse gehören insbesondere die Pharmawerte. Roche, Novartis und Sandoz verlieren zeitweise 4 bis 5 Prozent. Auslöser war die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump von Importzöllen auf Pharmaprodukte. Die genaue Höhe wird in den nächsten Tagen bekanntgegeben.
Als zusätzliche Belastung dürfte sich der starke Franken erweisen, der am Mittwochmorgen auf ein 14-Jahreshoch zum US-Dollar gestiegen war.
Ebenfalls unter die Räder kommen Finanztitel: Julius Bär, UBS und Partners Group verlieren zwischen 3 und 5,2 Prozent. Besonders für Banken ist der gleichzeitige Anstieg der US-Zinsen während des Marktrückgangs problematisch.
Experten sprechen davon, dass China seine US-Treasury-Bestände massiv zu reduzieren begonnen hat und damit japanische Banken in Bedrängnis bringt. Diese müssen aufgrund einer gleichzeitigen Verschlechterung von Aktien- und Obligationenmarkt ihre Treasury-Bestände verkaufen, um eine Zwangsliquidation zu vermeiden. Die Episode des geplatzten Yen-Carry-Trades vom vergangenen August haben Anleger noch nicht vergessen.
Adecco, Richemont, Swatch und Logitech verlieren ebenfalls mehr als der Gesamtmarkt. Sie gehören zum zyklischen Anlagesegment. Anleger schichten erneut in sicherere Anlagen um, weshalb diese Gruppe in der Abwärtsphase überdurchschnittlich verliert.
Grösste Tagesverliererin am Gesamtmarkt ist bislang Mobilezone. Der Titel rauscht 10 Prozent in die Tiefe. Meyer Burger geben 8 Prozent nach, Newron 7 Prozent und Kuros 6 Prozent. AMS Osram, Sensirion, Galderma und Leonteq stehen 5 Prozent tiefer.