Im Kanton Luzern soll das Wahlsystem gerechter werden. Die Grünliberalen haben nun eine Volksinitiative eingereicht. Sie wollen damit die Demokratie stärken.
Im Kanton Luzern könnte bald ein neues Wahlsystem gelten. Die Grünliberalen haben die kantonale Volksinitiative «Faire Wahlen ohne Listenflut» offiziell eingereicht. Laut der Partei wurden 4430 beglaubigte Unterschriften gesammelt – und damit deutlich mehr als die notwendigen 4000, schreibt die Partei in einer Mitteilung am Freitag.
Ziel der Initiative ist es, das aktuelle Wahlverfahren für den Kantonsrat durch ein doppeltproportionales Zuteilungsverfahren zu ersetzen.
Mit dem sogenannten «doppelten Pukelsheim» wollen die Initianten den Wählerwillen exakter abbilden. Dieses System werde bereits in mehreren Kantonen eingesetzt, wie Schwyz, Nidwalden, Zug, Aargau, Basel-Stadt, Schaffhausen, Wallis und Zürich. Auch im Kanton Basel-Landschaft habe sich die Bevölkerung erst kürzlich für die Einführung ausgesprochen.
Was sich die GLP Luzern erhofft
András Özvegyi, Präsident der Luzerner Grünliberalen, betont: «Das vorgeschlagene System bildet den Wählerwillen viel genauer ab. Es ist gerechter und erspart uns die Flut an Wahllisten. Auch die unbeliebten Listenverbindungen entfallen.»
Mario Cozzio, Fraktionspräsident im Luzerner Kantonsrat, verweist darauf, dass sich das doppeltproportionale Verfahren in der Praxis bewährt habe.
Laut Dave Brunner, Vorstandsmitglied der Kantonalpartei, sei die breite Unterstützung aus der Bevölkerung ein Zeichen für den Wunsch nach einem gerechteren Wahlsystem. «Mit dem doppelten Pukelsheim zählt jede Stimme gleich viel, unabhängig vom Wahlkreis – das stärkt den Wählerwillen und die Demokratie», so Brunner.
Ob der Systemwechsel kommt, entscheidet nun das Luzerner Stimmvolk. Ein konkreter Abstimmungstermin steht noch nicht fest. Willst du mehr zu Listenverbindungen und dem «doppelten Pukelsheim» erfahren – dann lese hier weiter: