Mira wurde schon mit 15 Geschäftsführerin. Im Gespräch erzählt sie, wie sie auf die Idee kam, Vanille aus Indonesien zu importieren.
Justvanilla: Darum gehts
- Mit 15 Jahren übernahm Mira die Leitung des Start-ups Justvanilla, nun importiert sie Vanille aus Indonesien in die Schweiz.
- Mira setzt auf fairen Handel – ihr Produzent bezahlt den Bauern vor Ort bis zu 60 Prozent höhere Löhne, als es in diesem Geschäft sonst üblich ist.
- Die Vanille wird auf Vulkanboden angebaut und in der Schweiz verpackt.
Mit dem Schweizer Start-up Justvanilla hat die 16-jährige Mira geschafft, wovon viele angehende Jungunternehmerinnen träumen: Sie hat nicht nur eine berufliche Herausforderung gefunden, die ihr Spass macht, sondern führt mit einem jungen Alter auch schon ihr eigenes Start-up mit Stammkunden und einzigartiger Positionierung.
Das ist Justvanilla.ch
Justvanilla importiert Vanilleschoten und Vanilleprodukte aus Indonesien und vertreibt sie in der Schweiz. Der Produzent vor Ort setzt auf eine zweistufige Fermentation, die Vanille mit intensivem Aroma und hohem Vanillingehalt erzeugt. Das Unternehmen bietet das erste Vanilleabo in der Schweiz an: Wer es bestellt, erhält jeden Monat Vanilleschoten nach Hause geliefert. Auch Firmen beziehen Produkte bei Justvanilla, etwa die Zürcher Glacé-Manufaktur Gelatissimo.
Mira will Vanille erlebbar machen
Ihr erstes «Vanille-Erlebnis» hatte Mira, als sie bei Sprüngli ein Luxemburgerli ass. Der Duft habe sie nicht mehr losgelassen, erzählt die heute 16-Jährige, deren Leidenschaft für die «Königin der Gewürze» spürbar ist. Sie nervt sich darüber, dass in der Schweiz oft künstliche Vanille im Essen landet und will das mit ihrem Start-up ändern.



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Die Vanille-Spezialitäten sind im Shop auf Justvanilla.ch erhältlich.20min/Noah Knüsel
Es geht ihr aber nicht nur um die Vanille aus Indonesien, die sie nun in die Schweiz importiert. Sie wolle diese auch erlebbar machen. Etwa mit dem «Gnussletter», einem Vanilleabo, das sie ihren Kundinnen und Kunden monatlich nach Hause schickt. Im Brief enthalten ist jeweils nicht nur eine Vanilleschote, sondern auch eine persönliche Geschichte einer Person, die ein Vanillerezept verrät. Via QR-Code ist zudem ein Backvideo abrufbar.
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Faire Löhne in Indonesien sind ihr wichtig
In Indonesien arbeitet Justvanilla direkt mit einem Produzenten zusammen, der über 100 Landwirte vereint. Mira ist es wichtig, dass ihre Produkte aus fairem Anbau kommen: «Die Vanille muss nicht nur für meine Kundschaft etwas Positives sein, sondern auch für die Menschen, die sie in Indonesien anbauen», sagt die aufgeweckte junge Frau.

In der Schweiz gelange oft Vanille aus Massenproduktion in den Handel. So leide die Qualität, auch die Anbaubedingungen seien teils intransparent. Dabei müssten die Bauern, mit denen sie in Indonesien kooperiere, mit dem Vanille-Handel ihre Familien ernähren.
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«Unser Produzent zahlt bis zu 60 Prozent höhere Löhne, als es in diesem Geschäft in Indonesien sonst üblich ist», so Mira. Das sei auch darum möglich, weil er direkt mit den Bauern vor Ort zusammenarbeite.
Anbau auf nährstoffreichem Vulkanboden
Der Anbau geschehe auf dem Boden des Vulkans Soputan, erzählt Mira. Aus handbestäubten Orchideenblüten wachse eine grüne Schote heran, die nach der Ernte fermentiert und getrocknet wird. So entwickle die Vanille ihren intensiven Geschmack und die typische dunkle Farbe. Der Prozess dauert neun bis zwölf Monate und ist überwiegend Handarbeit.


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Links eine Vanille von Mira, rechts eine von Coop. Miras Vanille ist grösser, frischer und ihr Geschmack und Aroma sind im Test der Redaktion intensiver.20min/Noah Knüsel
Mit 15 bereits Geschäftsführerin
Die Möglichkeit für das Geschäft ergab sich aus dem Freundeskreis der Eltern. «Da ich gerne backe und koche, kam diese Idee sehr gelegen, um ein eigenes Projekt zu starten und Erfahrung im Unternehmertum zu sammeln.»